Essstörungen

Definition

Essstörungen sind psychische Erkrankungen, die durch abnormale Essgewohnheiten und Verhaltensweisen im Zusammenhang mit Nahrungsaufnahme und Körperbild gekennzeichnet sind. Die häufigsten Essstörungen sind Anorexie nervosa, Bulimie nervosa und Binge-Eating-Störung. Menschen mit Essstörungen können ihre Nahrungsaufnahme und ihr Körpergewicht auf ungesunde Weise kontrollieren, was zu körperlichen und psychischen Gesundheitsproblemen führen kann. Essstörungen können sowohl Männer als auch Frauen betreffen und treten am häufigsten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf. Es ist wichtig zu beachten, dass Essstörungen medizinische Erkrankungen sind und eine frühzeitige Behandlung erforderlich ist, um schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden.

Symptome

Die Symptome von Essstörungen können je nach Art und Schweregrad der Störung variieren. Hier sind einige häufige Symptome:

  1. Anorexie nervosa: drastische Gewichtsabnahme, Angst vor Gewichtszunahme, gestörtes Körperbild, Einschränkung der Nahrungsaufnahme, übermäßige körperliche Aktivität, Vermeidung von Mahlzeiten in Gesellschaft, Verlust der Menstruation.
  2. Bulimie nervosa: wiederholte Episoden von Essanfällen, gefolgt von Erbrechen, Abführmittelgebrauch oder übermäßiger körperlicher Aktivität, unkontrollierte Essgewohnheiten, Verstecken von Essanfällen, Angst vor Gewichtszunahme.
  3. Binge-Eating-Störung: wiederholte Episoden von Essanfällen, bei denen große Mengen an Nahrung in kurzer Zeit konsumiert werden, Gefühle von Scham und Schuld, Übergewicht.
  4. Essstörung nicht näher bezeichnet: Essstörungssymptome, die nicht eindeutig einer der oben genannten Kategorien zugeordnet werden können.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder, der einige dieser Symptome aufweist, unbedingt an einer Essstörung leidet. Eine genaue Diagnose kann nur von einem qualifizierten Fachmann gestellt werden. Wenn Sie Symptome einer Essstörung bei sich selbst oder bei jemand anderem bemerken, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Zeitpunkt

Wenn man das Gefühl hat, dass das Essverhalten außer Kontrolle gerät und man negative Auswirkungen auf das körperliche und psychische Wohlbefinden feststellt, kann eine Therapie bei einer Essstörung sinnvoll sein. Auch wenn man merkt, dass man obsessiv über Essen und Gewicht nachdenkt oder sich ständig mit anderen vergleicht, kann eine Therapie helfen.

Therapien

Es gibt verschiedene psychotherapeutische Ansätze, die bei Essstörungen eingesetzt werden können, wie beispielsweise die kognitive Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die Psychoanalyse oder die systemische Therapie. Auch die Integrative Therapie und die Achtsamkeitsbasierte Therapie können bei Essstörungen unterstützend sein. Eine medikamentöse Behandlung kann in manchen Fällen ebenfalls sinnvoll sein. In jedem Fall sollte die Therapie individuell auf die Bedürfnisse und Symptome des Betroffenen abgestimmt werden.

Erwartung

Die Ziele der Therapie bei Essstörungen können je nach individueller Situation und Schweregrad unterschiedlich sein. Allgemein geht es jedoch darum, die Symptome der Essstörung zu lindern, die körperliche Gesundheit wiederherzustellen und eine langfristige Veränderung im Denken und Verhalten zu erreichen. Im Laufe der Therapie können Betroffene lernen, eine gesunde Beziehung zum Essen und zum eigenen Körper aufzubauen und negative Glaubenssätze und Verhaltensmuster zu verändern. In der Therapie können auch Strategien zur Stressbewältigung und zum Umgang mit schwierigen Emotionen erarbeitet werden. Es ist wichtig zu betonen, dass eine erfolgreiche Therapie bei Essstörungen oft ein längerer Prozess ist, der viel Geduld und Durchhaltevermögen erfordert.

Dauer

Die Dauer der Therapie bei Essstörungen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Schweregrad der Erkrankung, der individuellen Situation des Betroffenen und dem Therapieansatz. In der Regel dauert eine Behandlung jedoch mehrere Monate bis hin zu einem Jahr oder länger.